Fassade Ladenlokal Zweirad Anderl

Aktuelle Öffnungszeiten während Corona

Montag: 10.00 bis 13.00 Uhr und
15.00 bis 18.00 Uhr

Dienstag: 10.00 bis 13.00 Uhr und
15.00 bis 18.00 Uhr

Mittwoch: 10.00 bis 13.00 Uhr und
15.00 bis 18.00 Uhr

Donnerstag: 10.00 bis 12.30 Uhr / nachmittags geschlossen

Freitag: 10.00 bis 13.00 Uhr und
15.00 bis 18.00 Uhr

Samstag: 10.00 bis 12.30 Uhr / nachmittags geschlossen

Regeln (ab Montag, 20. April 2020)

Mehr als 2 Kunden dürfen zu keinem Zeitpunkt gleichzeitig im Ladenlokal sein. Kunden müssen Mundschutz im Ladenlokal und im Werkstattbereich tragen.

Wir haben die Öffnungszeiten nochmals angepasst. Kunden mit Krankheitssymptomen dürfen das Ladenlokal nicht betreten.

Der Verkauf von Pedelecs, Fahrrädern und Zubehör geht auch mit Vorab-Kontakt weiter -> Das ist unser Telefonverkauf

Verkaufsverbot wegen Coronavirus: Ickerner Geschäftsmann spricht von „echter Katastrophe“

Volker Anderl verkauft und repariert Räder. Verkaufen darf er ab Donnerstag nicht mehr. Nur noch reparieren. „Eine Katastrophe“, wie er kommentiert. Denn eigentlich startet gerade die Saison.

Volker Anderl schwankt zwischen Galgenhumor und Katastrophenstimmung, zwischen Schicksalsergebenheit und Existenzangst. Damit ist der Zweiradhändler aus Ickern gerade ein Paradebeispiel für den lokalen Einzelhandel.

Mit seinem Ladengeschäft sowie der Werkstatt an der Emscherstraße 8 ist Anderl als Spezialist für Fahrräder generell und für den boomenden Markt der E-Bikes eine echte Institution in der Stadt.

Und damit wäre eigentlich alles gut, zumal gerade der Saisonstart ansteht und Volker Anderl und sein Team den Laden und das Lager voll haben mit den Neuheiten der Rad-Saison und zum Frühlingsbeginn nun mal das richtige Geschäft gemacht werden kann und muss.

„Es gibt ja keine Erfahrungswerte“

Und dann kommt das Coronavirus dazwischen. „Das ist, ich kann dafür eigentlich keinen anderen Begriff finden, schon eine echte Katastrophe“, kommentiert der Zweiradfachmann die Situation, die sein Geschäft gerade überrollt.

Wie überall war auch an der Emscherstraße in den vergangenen Tagen lange nicht klar, ob und was das Coronavirus für das Geschäft bedeuten würde. „Wir haben uns natürlich schon unsere Gedanken gemacht und die Situation besprochen“, aber da gibt es ja keine Erfahrungswerte“, so Anderl.

Und dann kommt aus Düsseldorf am Dienstagabend (17. März) die furchtbare Nachricht, die von der Stadt jetzt umgesetzt werden muss: Alle Einzelhandelsläden, die nicht der unmittelbaren Aufrechterhaltung des Lebens dienen, müssen geschlossen werden. „Rajko Kravanja war heute morgen noch hier bei uns und hat uns das selber begründet“, erzählt Volker Anderl. Schließlich ist Kravanja Ickerner.

„Ich kann das ja auch alles verstehen“, betont Anderl. Trotzdem sei die Lage jetzt für ihn und sein Geschäft ernst. „Aber noch nicht hoffnungslos.“

Der Verkauf muss also eingestellt werden im Laden in Ickern, in der Werkstatt aber darf weiter gearbeitet werden. Denn „Dienstleiter und Handwerker können ihrer Tätigkeit weiter nachgehen“, heißt es im Landes-Erlass vom 17. März. „Unsere Werkstatt bleibt also weiter geöffnet, wer uns sein Rad bringt, wird hier also bedient“, unterstreicht der Geschäftsmann.

„Und dann gibt es die restlichen Idioten“

​Auch dabei werde man natürlich auf die nötigen Hygiene-Vorschriften achten. Soll heißen: Man hat eine Sperre eingebaut, an der die Kunden die Reparatur-Zettel selbst ausfüllen müssen. „Und die Kulis tauschen wir immer aus und desinfizieren die und tragen bei der Arbeit an den Rädern Gummihandschuhe“, beschreibt Volker Anderl die Abläufe.

95 Prozent der Kunden zögen dabei auch tadellos mit. „Und dann gibt es die restlichen Idioten“, nimmt Anderl kein Blatt vor dem Mund, um die Menschen zu beschreiben, die spätestens in diesen Tagen jeder kennenlernt.

Ansturm der Kunden: Fahrräder boomen in Castrop-Rauxel

Viele Menschen suchen in der Coronazeit Alternativen, um ihre Freizeit zu gestalten. Besonders das Fahrrad erlebt einen Aufschwung und das spüren auch die Fahrradhändler in Castrop-Rauxel.

Volker Anderl hat in seinem Fahrradladen 2 Rad Anderl an der Emscherstraße in Ickern alle Hände voll zu tun. Seit er wieder öffnen darf, rennen die Kunden ihm den Laden ein und kaufen Fahrräder. Die ganze Branche erlebe gerade den Ansturm der Menschen, erklärt er telefonisch.

Bei ihm im Laden werden inbesondere E-Bikes gekauft. Der Trend zum elektrisierten Zweirad mache vor keiner Altersgruppe halt. Auch bei Kindern und Jugendlichen habe sich der Verkauf von E-Bikes verstärkt. Generell erstrecke sich der Fahrrad-Boom auf Menschen aller Gesellschaftsgruppen.

Warum die Nachfrage so drastisch angestiegen ist, kann Volker Anderl nur vermuten. „Es gibt einen Trend zum Fahrrad, viele Menschen wollen nicht mehr mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.“ Dieses Bedürfnis hat sich durch die Corona-Vorgaben im öffentlichen Nahverkehr noch verstärkt. Dort müssen Fahrgäste einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Reparaturanfragen sind explosionsartig angestiegen

​Auch die Nachfrage nach Reparaturen sei explosionsartig in die Höhe geschossen. „Wir können die Anfragen nicht mehr bewältigen“, berichtet Anderl. Wer heute mit einem platten Reifen in die Werkstatt kommt, müsse mitunter mit einer Wartezeit von fünf bis sechs Werktagen rechnen.

Ob die momentane Nachfrage nach Fahrrädern Castrop-Rauxel zu einer Fahrradstadt machen könne, sieht der Inhaber von 2 Rad Anderl kritisch. Um hier eine Wende einzuleiten, müsse es einen ganz anderen Anschub für den Verkehrsraum geben. In den vergangenen 50 Jahren sei die Verkehrspolitik in Castrop-Rauxel „nur für Autos gemacht worden“.

Es braucht eine neue Verkehrspolitik​

Fahrradstreifen seien vor allem für unerfahrene und neue Fahrradfahrer nicht geeignet. Anderl wünscht sich in Castrop-Rauxel Fahrradwege wie sie im Moment in Berlin oder Dortmund spontan geschaffen werden, räumlich abgetrennt vom Autoverkehr.

Wenn die so genannten Pop-Up-Radwege zu festen Instanzen werden und auch in Castrop-Rauxel entstehen, könnte das Fahrrad für viele eine echte Alternative werden.

Das Team von 2Rad Anderl steht seit zwölf Wochen von montags bis samstags im Laden, um dem Ansturm der Kunden gerecht zu werden. Die Bedingungen sind durch den Abstand und die ständige Maskenpflicht zwar erschwert, aber alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten trotzdem gerne weiter, sagt der Chef.

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